Bertha von Suttner

Gestern in Horgau - Veranstaltung zur Erinnerung an die Bücherverbrennung durch rechtsradikale deutsche Studenten 1933. Ich stellte vor:

Bertha von Suttner,
geb. 9. Juni 1843 als Gräfin Kinsky aus einem böhmischen Adelshaus mit militaristischem Hintergrund (Vater General, ein Großvater Hauptmann der Kavallerie, wuchs auf bei der Mutter im aristokratischen Umfeld der Donaumonarchie.
Nach Verlust des Familienvermögens durch die Mutter nahm die junge Bertha die Stelle einer Gouvernante bei der Familie von Suttner an, verliebte sich in Arthur, den Sohn ihres Dienstherrn, wurde entlassen und ging nach Paris, wo sie kurze Zeit als Sekretärin Alfred Nobels arbeitete. Sie kehrte nach Wien zurück, um Arthur zu heiraten, der daraufhin enterbt wurde.
Das junge Ehepaar zog in den Kaukasus, um in Georgien von Gelegenheitsarbeiten zu leben, u.a. Übersetzungen und dem Schreiben von Unterhaltungsromanen. Seit dem Ausbruch des russisch-türkischen Kriegs 1877 war das Ehepaar mit Kriegs- und Reiseberichten journalistisch tätig, beide mit großem erfolg, so dass sie rund 10 Jahre später nach Wien zurückkehrten und sich mit der Familie aussöhnten. Bertha blieb weiter journalistisch tätig und konzentrierte ihre Arbeit auf eine friedliebende Gesellschaft und das Thema des Pazifismus.
Hiermit wird sie bald erfolgreich und veröffentlicht 1989 mit 46 Jahren ihr Buch "die Waffen nieder". Damit löste sie in ganz Europa Diskussionen über Militarismus und Krieg aus. Das Buch wurde in 12 Sprachen übersetzt und erschien in 37 Auflagen. Bertha von Suttner reiste nun viel und kündigte 1891 die Gründung der "Österreichischen Gesellschaft für Friedensfreunde" an. Sie nahm an zahlreichen Friedenskongressen teil warb für die Schaffung eines internationalen Schiedsgerichts, das kriegerische Auseinandersetzungen künftig überflüssig machen sollte.
1905 bekam sie als erste Frau den Friedensnobelpreis – die Schaffung dieses Preises fünf Jahre zuvor ging auf ihre Anregung zurück. Im Juni 1914, unmittelbar vor Ausbruch des ersten Weltkriegs, starb sie an Krebs.
"Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden", schrieb sie in ihrem Roman "Die Waffen nieder", aus dem ich jetzt eine Passage vorlese.
Geschildert wird das pazifistische Engagement einer jungen Gräfin, die bereits mit 20 ihren ersten Mann im Krieg verloren hat. Sie reist im Preußisch-Österreichischen Krieg in das Kampfgebiet, um verwundeten zu helfen. Unterwegs wird sie von einem Feldarzt vorgewarnt:
(und hier folgte dann eine Lesung aus "Die Waffen nieder", ein Gespräch mit einem Feldarzt, das die Gräuel eines Krieges sehr drastisch schildert).

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